Vorrang für Landwirtschaft statt für Industrie

auch sieben Monate nach dem Aus für eine Bebauung am Hohen Stein, sieht es im wichtigsten aller offiziellen Pläne, dem Raumordnungsplan immer noch so aus:

Südlich von Pfeddersheim und der roten B47 ist mit grauem Karo ein 'Vorranggebiet für Industrie und Gewerbe' eingezeichnet und somit zulässig! (in der Bildmitte senkrecht rot die A61)

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Solange das so ist, könnte man dort in 5 oder 10 Jahren wieder ein Gewerbegebiet propagieren, denn es wäre planerisch zulässig.

Stadtrat beschließt Streichung aus entscheidendem Plan

Daher haben wir im Stadtrat über unser Bündnismitglied Kurt Lauer (Grüne) beantragt, diesen Plan beim Land Rheinland-Pfalz endlich ändern zu lassen, damit am Hohen Stein rechtlich bindend wieder Landwirtschaft den Vorrang bekommt. Erst dann werden die grünen Balken für ein Vorranggebiet Landwirtschaft die Flächen wieder dauerhaft schützen. Unterstützt haben unser Bündnis dabei sofort wieder FWG und FDP. Zugestimmt haben am Ende alle Parteien, denn alles andere wäre inkonsequent gewesen.

Ohne Nachhaken wäre nichts passiert

Wieder einmal bestätigte sich dabei die Weisheit: 'Wo kein Kläger da kein Richter.' Denn hätten wir nicht im Rat diesen Beschluss herbeigeführt, wäre - wie schon beim städtischen Vorkaufsrecht am Hohen Stein - einfach nichts passiert.

Konkret beantragt und einstimmig beschlossen wurde nun:

  1. Worms beantragt die Streichung des Vorrangs für Industrie und Logistik am Hohen Stein aus dem Raumodnungsplan.
  2. Statt dessen wird ein Vorrang für Landwirtschaft in diesen obersten Landesplan eingetragen.

Erst wenn der Raumordnungsplan geändert ist, haben wir einem Industriegebiet am Hohen Stein mit Stumpf und Stiel den Gar aus gemacht. Das Ganze wird mehrere Monate dauern, bis die Mühlen der Bürokratie alles durchgemahlen haben. Wir werden weiterhin darauf achten.

Rückzugsgefechte

Die Stadtspitze hatte noch einmal versucht, die Bedeutung der Raumplanung herunterzuspielen: das sei nur symbolisch, man solle den Hohen Stein in der Planung belassen. Darauf mag sich jeder selbst seinen Reim machen.

Von den beiden großen Parteien wurde noch beantragt, nach alternativen Gewerbeflächen zu suchen und das bitte raum- und umweltverträglich. Eine Quadratur des Kreises? Bedenkenswert ist da die Anregung unseres Bündnismitgliedes Karl Müller (FWG): Erst wenn klar ist, wohin wir als Stadt wollen, kann man darüber sinnvoll nachdenken.

Sie sehen, wie langwierig wichtige Planungen sind und dass wir als Bündnis Hoher Stein hartnäckig dafür sorgen, dass dem Willen so vieler Bürger auch in Zukunft nicht widersprochen werden kann.